Ein Bungalow hat längst das Image einer typischen Ferienunterkunft verloren und sich mit Hilfe kreativer Architekten zum wohnlichen und praktischen Zuhause für Familien gemausert. Erfahren Sie alles rund um den modernen Bungalow.
Denken Sie darüber nach, einen eigenen Bungalow zu bauen? Dann erfahren Sie in diesem Artikel unter anderem
Warum ein Bungalow bauen?
Die Frage, ob pauschal oder individuell zieht sich heute durch alle Bereiche des Lebens. Die Antwort ist ebenso schwierig wie einfach: Je mehr Ansprüche Sie an Ihren eigenen Komfort haben, desto individueller sollten Sie auch Ihr Wohnumfeld gestalten.
Schon kurze Zeit nach dem Einzug stellen sich einige Fragen. Haben wir Platz genug, um eventuell später pflegebedürftige Eltern aufzunehmen oder Enkelkinder, die Ferien hier verbringen? Sind Türen breit genug für Gehhilfen? Sind Küchen und Bäder rollstuhlgerecht geplant, sodass der Lebensabend – ohne aufwendige, kostspielige Umbaumaßnahmen – in den eigenen vier Wänden verbracht werden kann?
Kommunikatives Wohnhaus: Was ist ein Bungalow?
Wer sich noch vor 30 Jahren in den Ferien einen Bungalow mietete, den erwartete oftmals ein in die Jahre gekommenes Papphaus, in das mit jedem Regenguss die Feuchtigkeit ins Innere kam. Dieses Bild ist längst überholt.
Ein moderner Bungalow ist in der Regel eingeschossig, auf ebener Erde gebaut und verfügt über einen großzügigen Grundriss. Bei der Gestaltung des Gebäudes gibt es allerdings keinerlei Grenzen. Sie können in einem Bungalow mit elegantem Pultdach wohnen oder ihn statt im klassischen Quader mit gegeneinander versetzten Baukörpern planen. Auch bei der Wahl des Daches sind viele Optionen möglich.
Wohnhaus, Gartenhaus, Geschäftsadresse: Bungalows sind vielseitig
Gegenüber einem klassischen Einfamilienhaus eröffnen sich wesentlich facettenreichere Nutzungsformen, wenn Sie einen Bungalow bauen. Der Bungalow ist die ideale Bauart für Selbstständige und Freiberufler, da hier ein Arbeitsbereich einfach in einem gesonderten Trakt perfekt von den Privaträumen isoliert werden kann. Der Bungalow hat dann eine professionelle Firmenadresse, die nur ein paar Meter von Ihrem Wohnbereich entfernt ist.
Auch als reines Wohnhaus genutzt, hat der Bungalow viele Vorteile. Die große Grundfläche und die Ebenerdigkeit lassen großen gestalterischen Spielraum. Durch hohe Fensterfronten kann beispielsweise ein paradiesisch gestalteter Garten einfach zum Teil des Lebens im Inneren werden.
Bungalow als Feriendomizil
In touristischen Wohngegenden werden Bungalows oftmals auch als Ferienunterkunft gebaut. Für Gäste ist ein eingeschossiges Gebäude ausreichend, um allein, als Paar oder mit der gesamten Familie Urlaub zu machen. Weiterhin lässt sich ein Bungalow problemlos barrierefrei gestalten, sodass er auch für gehbehinderte Gäste als Ferienhaus geeignet ist.
Wer einen Platz zum Abschalten und einen Ort für regelmäßige Auszeiten sucht, baut sich den Bungalow einfach als Gartenhaus auf einem zweiten Grundstück. Ideal ist diese Nutzungsform auch für Familien, die in einer städtischen Wohnung leben und ab und an mal die Sehnsucht nach der Natur verspüren.
10 Schritte
zum richtigen
Architekten
Individuell & kostenlos
Vorteile des Bungalow: Alternative zum Einfamilienhaus?
Kommunikation und flexible Raumaufteilung
Ob es sich für Sie tatsächlich lohnt, einen Bungalow zu bauen, hängt ganz von Ihrer aktuellen Lebens- und Familiensituation ab. Leben Sie beispielsweise in einer klassischen Familiensituation mit mehreren kleinen Kindern zusammen, ist der Bungalow oftmals die falsche Entscheidung. Insbesondere zu den Schlafenszeiten ist es angenehmer, wenn die Kinder in der oberen Etage Ruhe genießen, während sich die Erwachsenen in den unteren Räumlichkeiten frei bewegen können. Ein Bungalow ermöglicht kommunikatives Wohnen, denn jeder Bewohner kann seine Privatsphäre wahren, aber der Gesprächspartner ist immer in greifbarer Nähe.
Barrierefreies Wohnen
Für Paare ohne Kinder oder Paare, deren Kinder bereits aus dem Haus sind, ist der Bungalow die perfekte Alternative zum großräumigen Einfamilienhaus. Insbesondere im Alter zeigen sich die Vorteile des barrierefreien Wohnens auf einer Ebene. Die Räumlichkeiten sollten von Anfang an so geplant sein, dass Türen keine Hindernisse für Rollstühle und Gehhilfen sind.
Energieeffizienz
In einem Bungalow haben Sie weniger Energieverbrauch, als wenn Sie ein mehrstöckiges Gebäude beleuchten und beheizen müssten. Die freie Zeit, die Sie beim Putzen sparen, können Sie besser in die liebevolle Anlage eines kleinen Gärtchens investieren oder für andere Hobbys verwenden.
Kostenersparnis
Schlussendlich ist ein Bungalow auch wesentlich günstiger in der Planung und im Bau, da weniger Planungsaufwand, weniger Baumaterialien und kürzere Bauzeit aufgewendet werden müssen.
Bungalow bauen: Fertighaus oder Planung mit einem Architekten?
Da ein Bungalow mit seiner oftmals geräumigen Grundfläche zahlreiche gestalterische Möglichkeiten für individuelle Wünsche bietet, sollten Sie diese unbedingt zusammen mit einem Architekten ausschöpfen. Bei der Wahl eines Fertighauses ist die planerische Kreativität eingeschränkt, aber dafür ist das nötige Budget kleiner.
Bungalow vom Architekten: Eigenheim mit Persönlichkeit
Ihr Architekt plant den Bungalow so, dass Sie langfristig darin leben und auf Wunsch hier auch Ihren Lebensabend in einem barrierefreien Bau verbringen können. Architekten sind vertraut mit den aktuellen Wohntrends und gestalten Ihren Bungalow so, dass er einzigartig und nur für Sie persönlich erschaffen ist.
Vorteile
- Individuelle Gestaltung
- Individuelle Raumaufteilung
- Dachausbau
- Langfristige Planung für alle Lebensabschnitte
Bungalows bauen als Fertighaus: Wohnen wie beim Nachbarn
Die meisten Bauherren, die sich für den Bau eines eigenen Bungalows entschieden haben, sehen auf den ersten Blick die Vorteile der Fertigbauweise. Oftmals stehen Musterhäuser in der Nähe, die besichtigt und vermessen werden können und Sie bekommen gleich eine Idee, wo Sie Ihre Couch hinstellen könnten und ob die Vorhänge auch auf die neuen Fenster passen.
Vorteile
- Bau oftmals zum Festpreis möglich
- Schneller Bezug
- Schneller Baustart
Raumfolge im Bungalow
Sie besprechen im Rahmen der Bauplanung die Raumfolge. Wenn Sie einen Bungalow bauen, befindet sich die gesamte Wohnfläche auf einer Etage. Daher ist die Raumfolge von großer Bedeutung und sollte sich Ihren Gewohnheiten und Lebensumständen anpassen. Wollen Sie an schönen Tagen einfach die großen Bodenfenster in Ihrer Küche öffnen und Ihr Frühstück auf der Terrasse genießen? Und wäre es nicht schön, auch vom Schlafzimmer aus einen direkten Zugang in den Garten zu haben? Raumhöhen, Türbreiten, Fußbodenheizungen: Gemeinsam mit Ihrem Architekten besprechen Sie jedes Detail, um im Anschluss Ihren Traumbungalow zu bauen.
Baumaterial für Ihr Bungalow
Auch bei der Wahl der Baumaterialien haben Sie gemeinsam mit Ihrem Architekten freie Hand, sofern der Bebauungsplan Ihres Wohngebietes keine Grenzen setzt. Im Hinblick auf die ökologische Verträglichkeit und ein gesundes Wohnen entscheiden sich immer mehr Bauherren für ein Holzhaus. Suchen Sie sich dafür einen Architekten, der auf die Planung von Energiesparhäusern spezialisiert ist.
Kreative Inneneinrichtungen
Wenn Sie sich für einen individuellen Bungalow mithilfe eines Architekten entscheiden, wird dieser oftmals schon von Weitem als Architektenhaus zu erkennen sein. Wenn es um die Entwicklung fantasievoller Details geht, bietet der Architektenbungalow jede Menge Möglichkeiten. Lassen Sie doch beispielsweise in Ihr Flachdach eine oder mehrere Glasbausteine einbauen. So fällt wesentlich mehr Tageslicht in die Räume und Sie haben noch dazu einen absoluten Hingucker in Ihrem Wohnraum. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Möbel direkt in die Wand zu integrieren. Aquarien, Sitzgruppen, Lampen.
Checkliste für Ihren Bungalowbau
Schritt 1 Bungalow bauen: Wohnort und Bauplatz
Der erste Schritt zum eigenen Haus ist natürlich die Wahl eines Bauortes. Ist diese Entscheidung in Stein gemeißelt, begeben Sie sich – gerne auch mithilfe eines Architekten – auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Bevor Sie Ihre Unterschrift auf den Kaufvertrag setzen, sollten Sie genau abwägen, ob sowohl die Lage als auch die Entfernung zur Arbeitsstelle, zu Schulen und Kindergärten oder Einkaufsmöglichkeiten sowie öffentlichen Verkehrsmitteln sich mit Ihrem Lebensstil und Ihrem Alltag vereinbaren lassen. Dann können Sie jetzt mit der Planung Ihres Bungalows beginnen.
Schritt 2 Bungalow bauen: Architektensuche
Sicher werden Sie schon nach einem Blick in die Gelben Seiten oder nach einer schnellen Google-Suche mehrere Architekten in Ihrer Stadt finden. Viele Bauherren fragen sich, nach welchen Kriterien sie Ihren zukünftigen Baupartner auswählen sollten. Wir geben Ihnen anbei eine Liste mit Anhaltspunkten, die Sie bei der Architektensuche berücksichtigen sollten:
- Nähe zum Bauplatz
- Spezialisierung auf Ihr Bauvorhaben
- Referenzen Bungalows bauen
- Sympathie und Vertrauen nach dem Erstgespräch
- Eintrag in der Architektenkammer
Um die Suche so effektiv und erfolgreich wie möglich zu gestalten, empfehlen wir Ihnen die Suche auf architekten.de. Über unser Matching erhalten Sie drei Empfehlungen aus unserem Netzwerk, die anhand Ihrer Bedürfnisse ausgewählt werden.
Schritt 3 Bungalow bauen: Vertragsschluss und Planungsgespräche
Wenn Sie Ihren Architekten gefunden haben, schließen Sie einen Vertrag, der alle wichtigen Vereinbarungen bzgl. Ihres Bauvorhabens enthält. Anschließend besprechen Sie gemeinsam, welche Vorstellungen Sie von Ihrem künftigen Zuhause haben und was der Architekt davon realisieren kann. Bringen Sie zu den Gesprächen alles mit, was Sie an Ideen angesammelt haben: Fotos, Zeitungsausschnitte, Skizzen. Je detaillierter Sie Ihrem Architekten Ihren Traumbungalow beschreiben können, desto besser kann er diesen im Rahmen seiner Planung umsetzen.
Bungalowbau: Phasen der Bauplanung
Sind die Gespräche abgeschlossen, beginnt der Architekt mit seiner Arbeit. Grundsätzlich ist er dafür verantwortlich, Angebote von Baufirmen einzuholen und die einzelnen Gewerke anzuweisen. Während der Arbeit überwacht er die Baupartner und bemängelt eventuelle Fehler noch während der Bauphase.
Nach der Grundlagenermittlung erfolgt zunächst die Vorplanung, in der beispielsweise Erkundigungen über das Baugrundstück eingeholt werden. In der konkreten Entwurfsplanung wird ein detaillierter Plan erstellt in enger Abstimmung mit dem Bauherren. Zu den weiteren Bauphasen gehören die Genehmigungsplanung und die Ausführungsplanung.
Beitragsbild:iStock.com/pamspix