Architektenhaus bauen: Das sollten Sie wissen

Vor- und Nachteil des Unikats

Architekten.de Redaktion     |     Aktualisiert am: 2. November 2021
Lesezeit:  Minuten

Das Architektenhaus punktet mit einer ganz individuellen Planung und einer fachkundigen Begleitung durch einen Architekten. Allerdings fürchten viele Bauherren, dass hohe Kosten auf sie zukommen, die ihr Baubudget übersteigen. In diesem Ratgeber stellen wir die Vorteile und die Nachteile heraus, die damit verbunden sind ein Architektenhaus zu bauen, um Ihnen bei der Entscheidunfsfindung zu helfen.

In diesem Beitrag erfahren Sie

  • Was man unter einem Architektenhaus versteht
  • Welche Vor- und Nachteile sich für Sie ergeben
  • Wie sich die Architektensuche gestaltet

Was ist ein Architektenhaus?

Ein Architektenhaus bietet einem Bauherren die Möglichkeit, eigene Ideen in den Bau eines Hauses einzubringen. Während ein Fertighaus nach vorgefertigten Modellen ausgesucht wird, kann das Architektenhaus optimal an die Wünsche des Bauherren angepasst werden. Dies ist ein Vorteil, wenn zum Beispiel ein Bauplatz vorhanden ist, der sich an einem Hang befindet oder nicht in optimaler quadratischer oder rechteckiger Form geschnitten ist. Auch stehen Bauherren oft vor dem Problem, dass sich ein Neubau an verschiedenen Richtlinien orientieren muss, weil zum Beispiel Nähe zum Stadtkern besteht. Hier bietet es sich an, den Bau individuell mit einem Architekten zu planen. Man spricht von einem Architektenhaus.

Vorteile des Architektenhauses

Planungsfreiheit

Das Architektenhaus gibt Ihnen optimale Planungsfreiheit. Ist das Grundstück, auf dem gebaut werden soll, beispielsweise L-förmig, so kann der Architekt ein darauf zugeschnittenes Haus entwerfen. Berücksichtigt werden muss beim Architektenhaus nur die Statik und die Grundstücksfläche. Alles Weitere kann frei gestaltet werden. Der klare Vorteil also im Vergleich zum Musterhaus. Dieses wird zwar ebenfalls von einem Architekten geplant, jedoch nach vorgefertigten Mustern entsprechend dem Haustyp.


Vorausschauend Planen

Ein weiterer Vorteil des Architektenhauses: Die Planung bietet die Möglichkeit, die Zukunft mit im Blick zu haben. Im Laufe des Lebens ändern sich häufig die Umstände. Kinder ziehen aus, Großeltern vielleicht ein und das Haus muss altersgerecht werden. Mit einem Architekten kann das bereits bei der Planung berücksichtigt werden, während sich ein Fertighaus ausschließlich den aktuellen Bedürfnissen anpasst und bei Änderung der Lebensumstände aufwendig umgebaut werden muss.


Individuelle Haustechnik

Auch in Sachen Haustechnik gestaltet sich die Planung individuell beim Architektenhaus. Wie soll geheizt werden? Photovoltaik aufs Dach? Wärmepumpe? Auch ein Niedrigenergiehaus ist möglich. Vielleicht noch einen Kamin ins Wohnzimmer? Fußbodenheizung? Das Architektenhaus bietet jede Menge Möglichkeiten. Auch Licht oder Steckdosen - ein Architekt plant so, wie Sie es brauchen.

Qualität und Wertbestand

Ebenfalls von Vorteil: Ein Architekt kann den Bau professionell begleiten und seine Expertise bis zur Fertigstellung gezielt mit einbringen. So gilt ein Architektenhaus auch als wertbeständiger. Sollten Sie sich im Laufe Ihres Lebens dazu entscheiden, das Haus zu verkaufen, spiegelt sich das im Verkaufswert wieder. Sie können in manchen Fällen dabei auch einen Gewinn erzielen.

Hat ein Architektenhaus auch Nachteile?

Zeitaufwand

Der Bau eines Architektenhauses dauert länger als der Bau eines Fertighauses. Fertighäuser sind im besten Fall schon nach einem Monat bezugsbereit, während man beim Bau eines Architektenhauses in der Regel mit einer Planungs-und Bauphase von einem Jahr rechnen sollte. Pauschal ist die Zeitfrage nicht zu beantworten, da jedes Haus verschieden ist und der Bau von unterschiedlichen Faktoren abhängt.

Höhere Kosten

Auch kommen beim Bau eines Architektenhauses zunächst höhere Kosten auf den Bauherren zu, weil die Planungsleistung des Architekten einberechnet werden muss. Dagegenzusetzen ist allerdings, dass das Architektenhaus mehr Auswahl in Sachen Materialien und Gestaltung gibt, was dem Bauherren auch Geld sparen kann. Wie beschrieben ist es wertbeständiger und somit eine langfristige Investition.

Muss der Architekt den Bau begleiten?

Muss er nicht. Es empfiehlt sich aber, dem Architekten die Bauaufsicht zu übertragen, auch wenn damit Kosten verbunden sind. Die Fachkompetenz des Architekten kann während des Baus eine große Hilfe sein. Besonders Mängel oder Fehler beim Bau sind für den Laien oft nicht frühzeitig zu erkennen. Somit kann Ihnen ein Architekt, der die Bauaufsicht hat, hohe Kosten ersparen. Die Bauaufsicht ist eine eigenständige Leistung, sie ist nicht verpflichtend, sondern wird je nach Wunsch und Bedürfnissen auf Bauherrenseite angeboten.

Wie finde ich einen Architekten?

Die Architektensuche ist ein zentraler Faktor beim Bau des Traumhauses. Denn Sie bekommen damit nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch die Kreativität und Individualität, die jeder Architekt mitbringt. Da Sie mit Ihrem Architekten ein großes und kostspieliges Projekt angehen, sollten die Sympathie und Rahmenparameter zwischen Ihnen stimmen.
Architekten.de hilft Ihnen dabei Architekten und weitere Fachplaner zu finden, die zu Ihrem individuellen Anliegen passen.
Dazu begleiten wir sie mit persönlichen Ansprechpartnern durch die Planung Ihres Bauprojekts.

Beitragsbild: iStock.com/Mlenny

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